Sinken – Schweben – Bewegen

Wetzlar im Stadthaus am Dom
22. Februar bis 30. März 2014
 

Die Ausstellung konzentriert sich thematisch zwar zunächst auf das Element Wasser, insbesondere auf das Schwimmen in diesem Element. Damit ist aber zugleich sofort auch sehr viel über die Möglichkeiten der Malerei ausgesagt. Schon immer hat Sigrid Redhardt die konventionellen Möglichkeiten des Mediums Malerei erweitert, zunächst vor allem durch die Collage- und Montagetechnik.

In der Wetzlarer Ausstellung schlägt sie nun einen weiten Bogen von frühen Materialcollagen zu aktuellen Arbeiten, in denen Farbe und Figur sich im Medium Wasser fast aufzulösen scheinen. In dem nahezu vierzehn Meter langen Fries durchschwimmen drei Frauengestalten die große Papierbahn. Die Körperkonturen vereinen sich in der bewegten zeichnerischen Grisaille-Malerei mehr und mehr mit dem Wassergrund. Eine zweite Arbeit stellt dieser horizontalen Komposition eine senkrechte Variante entgegen: Hier scheint der Körper ins Wasser einzutauchen. Ein immanenter Riss geht durchs malerische Werk von Redhardt: der innere Kampf zwischen Farbigkeit und Verlöschen der Farbe ist dafür einer von mehreren Indikatoren.

Die Tondi, Rechtecke und Vielecke der frühen Materialcollagen mit ihren unregelmäßigen Shaped canvas-Formen sind in der Ausstellung das farbige Echo zu den großen Zeichnungen, auch sie stellen Schwimmer und Taucher dar, hier aber löst sich schon durch die gerissenen und geklebten Partikel Form in kontrastreiche Farbcollage auf. Ein großes Kaleidoskop der Möglichkeiten heutiger Malerei entfaltet sich.


Stephan von Wiese

Zur Ausstellung Sinken - Schweben - Bewegen, Sigrid Redhardt im Stadthaus am Dom, Wetzlar, 2014


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